Vom guten Leben
Tugenden drängen danach,
sie beherzt zu erfüllen,
guten Mutes und mit Gemach,
das Wahre zu enthüllen.
Als flammendes Bedürfnis,
nicht als lastende Pflicht,
überwinden wir jedes Hindernis,
auf unserem Pfad ans Licht.
Besonnen und gerecht,
stets tapfer und häufig weise,
lösen wir manches düstere Geflecht
und begeben uns auf die Lebensreise.
Eingeübt und bedacht,
verankert in unserem Denken,
verleihen wir ihnen Macht,
lassen sie unser Leben lenken.
Tugenden in die Seele eingebrannt,
nähren aufrichtig unseren Verstand,
die Glückseligkeit als Ziel wohl erkannt,
streben wir an mit Herz und Hand.
Max Bauer
München
Januar 2019
Einsamkeit
Von Schwermut umfangen,
spüre ich brennendes Verlangen,
in düstere Gedanken gehüllt,
bleiben viele Träume unerfüllt.
Mutlos fühle ich mich,
Gefangen hinter einem Wall,
Leere erfüllt mich,
Freude ist nur ein Nachhall.
Es regiert eisige Stille,
schneidendes Alleinsein.
Dunkel ist diese Hölle,
trostlos das Sein.
Lebendig ist die Welt,
doch ohne Sonnenstrahl,
der meine Seele erhellt,
wird das Sehnen zur Qual.
Ein jeder kennt das Gefühl,
alles wird zum Trauerspiel,
wir sprechen gern von Freiheit,
Einsamkeit ist es, stets bereit.
Max Bauer
München
Sommer 2019
Strom der Zeit
Aus dem Chaos ins Dasein geworfen,
hebt Chronos an, ohne Halt zu fließen,
zum Fluss des Lebens geworden,
versehen mit Strudeln und Untiefen.
Die Fluten bringen Freud und Leid,
sie tragen Kummer und Sorgen,
spiegeln glänzend Glückseligkeit,
umfangen Gestern, Heute und Morgen.
Eben noch gelebter Augenblick,
folgt Erinnern und Vergessen,
Treibgut ist das große Glück,
es hätte jeder gern besessen.
Unaufhaltsam bahnen sich Wellen,
einen Weg durch Raum und Zeit,
tänzelnde Wogen und ihre Gesellen,
wandeln das Jetzt zur Vergangenheit.
Max Bauer
München
November 2019