Dionysische Ekstase
Wilde Wogen,
schwappen und branden,
an die brüchigen Küsten,
vager Vernunft.
Launige Lust,
tobt und tost,
in den geheimen Gewölben,
sanfter Seelen.
Glutvolle Gier,
verletzt und verzehrt,
befreit das Tier,
das hetzt und begehrt.
Lachendes Laster,
Quell’ rastloser Reue,
verlässt die Welt im Schwanken,
schon verblichen in Gedanken.
Max Bauer
Dezember 2018
München
Grenzgänger
Ich grüße Dich, berauscht Tanzender,
Wogen der Lust will ich erfahren!
Ich rufe Dich, tanzend Berauschter,
Wohlgefühl will ich immerzu begehren!
Du bist ein gieriger Löser,
eine jede Ordnung Verzehrender.
Schnell bist Du ein lösender Gieriger,
tiefe Einblicke Eröffnender.
Dionysos, fröhlich Taumelnder,
Gefühl und Geist Erweiternder,
lachend und tanzend ziehst du weiter,
verlässt mich, deinen berauschten Begleiter.
Max Bauer
Dezember 2018
München
Kairos, der Augenblick
Er naht mit schnellen Schritten,
nie ist er auffällig oder beritten,
stets herbeigesehnt, doch oft unerkannt,
meist gering geschätzt und verkannt.
Es blitzt seines Messers scharfe Schneide,
scheu sucht er rasch das Weite,
sein wallender Schopf ist bereits entglitten,
sein kahler Hinterkopf nicht wohl gelitten.
Das flinke Nähern leider nicht gesehen,
vorbei, die Zeit des Entscheidens,
Reue folgt, statt dem gedachten Geschehen,
vertan, eine Zeit des zufriedenen Freuens.
Der heiß begehrte flüchtige Weggefährte,
der schon in Gedanken ein Hoffen nährte,
ist im Leben der rechte Augenblick,
mit der rechten Wahl, geneigt dem Glück.
Max Bauer
Dezember 2018
München
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